Ein Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrum ist das technologische Herzstück unzähliger moderner Fertigungsbetriebe und eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie für alle Branchen, die auf die präzise, schnelle und wirtschaftliche Verarbeitung von langen Profilen aus Leichtmetall angewiesen sind. Diese hochentwickelten CNC-gesteuerten Anlagen sind darauf spezialisiert, eine Vielzahl von Bearbeitungsschritten – vom Fräsen und Bohren über das Gewindeschneiden bis hin zum Sägen und Ausklinken – vollautomatisch und in einer einzigen Aufspannung am Werkstück durchzuführen. In einer Zeit, in der Leichtbau, Energieeffizienz und Designfreiheit immer entscheidendere Wettbewerbsfaktoren sind, hat sich Aluminium als Werkstoff der Wahl etabliert. Entsprechend gestiegen sind die Anforderungen an die Bearbeitungstechnologie. Ein modernes Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrum ist die Antwort auf diese Herausforderungen, indem es maximale Produktivität mit höchster Präzision und Flexibilität verbindet. Dieser umfassende Leitfaden taucht tief in die Welt dieser faszinierenden Maschinen ein, beleuchtet ihre technische Konzeption, ihre Funktionsweise, ihre vielfältigen Anwendungsbereiche und die enormen Vorteile, die sie Unternehmen in der globalisierten Industrielandschaft bieten.
Ein Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrum, oft auch als Stabbearbeitungszentrum oder Profilfräsmaschine bezeichnet, ist eine CNC-Werkzeugmaschine, deren gesamte Konstruktion auf die spezifischen Anforderungen der Zerspanung von Aluminiumprofilen ausgelegt ist. Im Gegensatz zu universellen Bearbeitungszentren, die für die Bearbeitung von massiven Blöcken aus Stahl oder anderen Materialien konzipiert sind, berücksichtigen diese Spezialmaschinen die besonderen Eigenschaften von Aluminium: sein geringes Gewicht, seine relativ geringe Härte und die Tendenz zur Bildung langer Späne.
Das grundlegende Arbeitsprinzip besteht darin, ein langes Rohprofil (das mehrere Meter lang sein kann) auf dem Maschinenbett sicher zu spannen und mit einer schnell rotierenden Bearbeitungsspindel, die sich entlang mehrerer Achsen bewegen kann, an den gewünschten Stellen zu bearbeiten. Alle Prozessschritte werden von einer zentralen Computersteuerung (CNC) koordiniert, die ein zuvor erstelltes Bearbeitungsprogramm abarbeitet. Dies ermöglicht eine mannarme, hochautomatisierte Fertigung mit einer Wiederholgenauigkeit, die manuell nicht annähernd erreicht werden könnte.
Die Leistungsfähigkeit, Präzision und Langlebigkeit eines Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrums werden durch das Zusammenspiel mehrerer hochspezialisierter Baugruppen bestimmt.
Das Maschinenbett bildet die Basis der gesamten Maschine. Es muss eine extreme Steifigkeit und hervorragende schwingungsdämpfende Eigenschaften aufweisen, um die bei den hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten der Bearbeitungseinheit entstehenden dynamischen Kräfte zu absorbieren. Jede noch so kleine Schwingung würde sich negativ auf die Oberflächengüte und Maßhaltigkeit des Werkstücks auswirken. Aus diesem Grund werden Maschinenbetten oft als massive, stark verrippte Schweißkonstruktionen aus dickwandigem Stahl gefertigt und nach dem Schweißen spannungsarm geglüht, um jeglichen späteren Verzug auszuschließen. Auf diesem Fundament sind hochpräzise Linearführungssysteme montiert, auf denen die Bearbeitungseinheit mit höchster Genauigkeit verfährt.
Die Spindel ist die Komponente, die das Werkzeug antreibt und die eigentliche Zerspanungsarbeit leistet. Die Bearbeitung von Aluminium stellt hier ganz andere Anforderungen als die von Stahl. Anstelle von hohen Schnittkräften bei niedrigen Drehzahlen (wie bei Stahl) erfordert Aluminium extrem hohe Drehzahlen, um eine optimale Schnittgeschwindigkeit zu erreichen. Moderne Aluminiumprofil-Bearbeitungszentren sind daher mit Hochfrequenz-Spindeln (HF-Spindeln) ausgestattet, die Drehzahlen von 18.000, 24.000 oder sogar bis zu 40.000 Umdrehungen pro Minute erreichen. Diese hohen Drehzahlen ermöglichen:
Sehr hohe Vorschubgeschwindigkeiten und damit extrem kurze Bearbeitungszeiten.
Eine exzellente, nahezu gratfreie Oberflächenqualität.
Geringere Schnittkräfte, was die Belastung für Maschine und Werkstück reduziert. Um die bei diesen Drehzahlen entstehende Wärme abzuführen und eine thermische Ausdehnung zu verhindern, sind die Spindeln in der Regel flüssigkeitsgekühlt.
Für eine multifunktionale Bearbeitung ist ein automatischer Werkzeugwechsler unerlässlich. Er hält eine Reihe von verschiedenen Werkzeugen (Schaftfräser, Bohrer, Gewindebohrer, Senker, kleine Sägeblätter etc.) in einem Magazin bereit und wechselt diese bei Bedarf vollautomatisch in die Spindel ein. Die Wechselzeiten liegen dabei oft bei nur wenigen Sekunden. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Magazinen:
Mitfahrende Magazine: Diese sind direkt am Bearbeitungsportal angebracht und bewegen sich mit der Spindel mit. Sie bieten meist Platz für 8 bis 12 Werkzeuge und ermöglichen durch die kurzen Wege extrem schnelle Wechsel.
Stationäre Magazine: Diese sind fest am Maschinenbett montiert und können eine deutlich größere Anzahl von Werkzeugen aufnehmen, was die Flexibilität für sehr komplexe und abwechslungsreiche Bearbeitungsaufgaben erhöht.
Das Spannen der langen, oft dünnwandigen und oberflächenveredelten (z.B. eloxierten oder pulverbeschichteten) Aluminiumprofile ist eine kritische Aufgabe. Das Spannsystem muss das Profil absolut sicher und vibrationsfrei fixieren, ohne es zu verformen oder die Oberfläche zu beschädigen. Zum Einsatz kommen daher mehrere (oft 4 bis 12) pneumatisch betätigte Spannstöcke, die auf dem Maschinenbett verschiebbar sind. Diese verfügen über spezielle Schonbacken und einen intelligenten Klemmmechanismus, der sich an die jeweilige Profilgeometrie anpasst. Bei modernen Zentren erfolgt die Positionierung der Spannstöcke vollautomatisch durch die Maschine selbst, basierend auf den Daten des CNC-Programms.
Die CNC-Steuerung (Computerized Numerical Control) ist die zentrale Intelligenz der Maschine. Moderne Steuerungen sind PC-basiert und verfügen über eine intuitive grafische Benutzeroberfläche, oft mit Touchscreen. Sie übernimmt folgende Aufgaben:
Verwaltung und Ausführung der CNC-Programme.
Koordination aller Achsbewegungen in Echtzeit mit höchster Präzision.
Überwachung aller Maschinenfunktionen und Sensoren.
Bereitstellung von Diagnose- und Wartungsinformationen. Die Leistungsfähigkeit der Steuerung, insbesondere ihre Look-Ahead-Funktion zur vorausschauenden Bahnberechnung, ist entscheidend für die Erreichung hoher Geschwindigkeiten und einer perfekten Oberflächenqualität bei der Konturbearbeitung.
Der Weg vom digitalen Entwurf zum physisch bearbeiteten Profil ist eine nahtlos integrierte Prozesskette, die maximale Effizienz und Prozesssicherheit gewährleistet.
Der Prozess beginnt im Büro des Arbeitsvorbereiters oder Konstrukteurs. Das zu fertigende Bauteil wird in einer CAD-Software (Computer-Aided Design) als 2D- oder 3D-Modell erstellt. Dieses Modell wird anschließend in ein CAM-System (Computer-Aided Manufacturing) oder direkt in die Maschinensoftware importiert. Dort werden die eigentlichen Bearbeitungsschritte definiert: Der Programmierer wählt die zu bearbeitenden Konturen, Bohrungen oder Taschen aus, weist die passenden Werkzeuge aus einer Datenbank zu und definiert die technologischen Parameter. Eine entscheidende Funktion moderner CAM-Systeme ist die Simulation. Der gesamte Bearbeitungsprozess kann am Bildschirm visualisiert werden, um mögliche Kollisionen zwischen Werkzeug, Werkstück und Spannmitteln im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden. Das Ergebnis ist ein fertiges CNC-Programm (G-Code), das per Netzwerk an die Maschine übertragen wird.
Der Maschinenbediener ruft das entsprechende Programm an der Steuerung auf. Nun folgt das Rüsten: Das rohe Aluminiumprofil wird in die Maschine eingelegt und an einem Anschlag ausgerichtet. Die Spannstöcke werden auf ihre programmierte Position gefahren – bei modernen Maschinen geschieht dies vollautomatisch. Die Maschine ermittelt anschließend über einen Messtaster oder Laser die exakte Lage und Länge des Profils, um eventuelle Toleranzen des Rohmaterials auszugleichen. Der Bediener führt noch eine finale Kontrolle durch, stellt sicher, dass alle benötigten Werkzeuge im Magazin sind, und schließt die Sicherheitstüren.
Nach dem Programmstart läuft der gesamte Prozess autonom ab. Die Maschine arbeitet die einzelnen Programmschritte nacheinander ab: Die Spindel fährt mit hoher Geschwindigkeit (im Eilgang) zur ersten Bearbeitungsposition, der Werkzeugwechsler setzt das benötigte Werkzeug ein, die Spindel beschleunigt auf ihre Zieldrehzahl und die Zerspanung beginnt. Während der Bearbeitung sorgt ein Minimalmengenschmiersystem dafür, dass ein feiner Öl-Luft-Nebel direkt an die Werkzeugschneide gelangt. Dies reduziert die Reibung, kühlt und transportiert die Späne effizient ab. Dieser Zyklus wiederholt sich für alle Fräsungen, Bohrungen und Gewindeschnitte, bis das Profil vollständig bearbeitet ist.
Eine besondere Stärke vieler Aluminiumprofil-Bearbeitungszentren ist der Pendelbetrieb. Hierbei wird der lange Arbeitsraum der Maschine virtuell in zwei oder mehr separate Arbeitsbereiche (z.B. A und B) aufgeteilt. Während die Maschine in Bereich A ein Werkstück bearbeitet, kann der Bediener in Bereich B gefahrlos das vorherige Fertigteil entnehmen und ein neues Rohteil einlegen. Sobald die Bearbeitung in A abgeschlossen ist, fährt die Spindel ohne Unterbrechung in den Bereich B und beginnt dort sofort mit der Arbeit. Dadurch werden die Nebenzeiten für das Be- und Entladen praktisch vollständig eliminiert, was die Produktivität der Maschine nahezu verdoppeln kann.
Nach Beendigung des Programms fährt die Maschine in ihre Ausgangsposition, die Spanner geben das Werkstück frei und es kann entnommen werden. In vielen Fertigungsumgebungen folgen nun stichprobenartige oder 100-prozentige Qualitätskontrollen, um die Einhaltung aller Toleranzen sicherzustellen.
Die einzigartigen Eigenschaften von Aluminium – leicht, stabil, korrosionsbeständig und exzellent formbar – haben es zu einem unverzichtbaren Werkstoff in zahlreichen Hightech- und Alltagsanwendungen gemacht. Entsprechend breit gefächert sind die Einsatzgebiete für Aluminiumprofil-Bearbeitungszentren.
Dies ist der klassische und volumenmäßig größte Markt. Für die Herstellung von thermisch getrennten Fenster- und Türsystemen sowie für die komplexen Pfosten-Riegel-Konstruktionen moderner Glasfassaden ist die präzise und wiederholgenaue Bearbeitung von Aluminiumprofilen unerlässlich. Typische Bearbeitungen umfassen das Fräsen von Entwässerungsschlitzen, das Bohren von Dübellöchern für Eckverbinder, das Ausfräsen von Schlosskästen und Griffmuscheln sowie das Einbringen von Öffnungen für Beschlagteile. Unsere umfassende Expertise, die auf zahllosen erfolgreichen Kundenprojekten beruht, ist die Grundlage dafür, dass jede Anlageninspektion den strengsten Maßstäben für Qualität und CE-konforme Sicherheit genügt.
Im modernen Fahrzeugbau ist Leichtbau der Schlüssel zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Erhöhung der Reichweite bei Elektrofahrzeugen. Aluminiumprofile werden daher in vielfältiger Weise eingesetzt, zum Beispiel für:
Strukturkomponenten in Space-Frame-Bauweisen
Batteriewannen und -rahmen für E-Fahrzeuge
Dachrelingsysteme und Zierleisten
Rahmen für LKW-Aufbauten, Anhänger und Schienenfahrzeuge Die Bearbeitungszentren stellen hier die präzise Fertigung dieser oft sicherheitsrelevanten Bauteile sicher.
Im Maschinenbau werden Aluminium-Systemprofile für die Konstruktion von leichten und dennoch stabilen Maschinenrahmen, Schutzeinhausungen, Portalsystemen für die Automation und Arbeitsplatzsystemen verwendet. Die Bearbeitungszentren übernehmen hier die Aufgabe, alle notwendigen Verbindungselemente, Durchbrüche und Montageflächen flexibel und schnell einzubringen.
In der Luft- und Raumfahrt zählt jedes Gramm. Aluminiumlegierungen sind hier seit jeher ein zentraler Werkstoff für Strukturbauteile wie Stringer (Längsversteifungen im Rumpf), Spanten und Sitzschienen. Auch wenn hier oft hochkomplexe 5-Achs-Bearbeitungen erforderlich sind, gibt es zahlreiche Bauteile, deren Bearbeitung effizient auf spezialisierten Profilbearbeitungszentren erfolgen kann.
Darüber hinaus finden sich Anwendungen in vielen weiteren Sektoren, wie in der Möbelindustrie (Gestelle für Tische und Regale), in der Solartechnik (Rahmen für Solarmodule und Montagesysteme), im Messe- und Ladenbau sowie in der Elektrotechnik (Gehäuse und Kühlkörperprofile).
Die heutige Leistungsfähigkeit von Aluminiumprofil-Bearbeitungszentren ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen technologischen Entwicklung.
Noch bis in die 1970er und 1980er Jahre war die Profilbearbeitung ein stark zergliederter, manueller Prozess. Ein Profil wurde an einer Kappsäge zugeschnitten, dann zu einer Ständerbohrmaschine getragen, um Löcher zu bohren, und schließlich zu einer Kopierfräse gebracht, um mithilfe von Schablonen Ausfräsungen zu erstellen. Jeder einzelne Schritt war zeitaufwendig, personalintensiv und fehleranfällig. Die Qualität des Endprodukts hing stark von der Erfahrung und Sorgfalt des jeweiligen Mitarbeiters ab.
Ein Quantensprung erfolgte mit der Einführung der NC- (Numerical Control) und später der CNC-Technologie. Die ersten CNC-Maschinen konnten bereits programmierte Positionen präzise anfahren und einfache Bearbeitungen automatisiert durchführen. Dies führte zur Entwicklung der ersten kombinierten Bohr-Fräs-Automaten, die mehrere Arbeitsschritte zusammenfassten. Die Programmierung war jedoch anfangs noch komplex und erfolgte oft direkt an der Maschine in einem kryptischen Code.
Die rasante Entwicklung der Mikroprozessortechnik und der Software in den letzten Jahrzehnten führte zu den heutigen hochintegrierten Bearbeitungszentren. Die entscheidenden Innovationstreiber waren:
PC-basierte Steuerungen mit grafischen Benutzeroberflächen, die die Bedienung radikal vereinfachten.
Die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsspindeln, die erst eine wirklich effiziente Aluminiumzerspanung ermöglichten.
Die nahtlose Integration der CAD/CAM-Prozesskette, die eine fehlerfreie Übertragung der Konstruktionsdaten in Maschinenbefehle ermöglichte.
Die Steigerung der Achs-Dynamik durch leistungsfähige Servoantriebe und intelligente Steuerungsalgorithmen.
Die Entwicklung von mehrachsigen Systemen (4- und 5-Achs), die die Bearbeitung von allen Seiten und in jedem Winkel erlauben und so die geometrischen Möglichkeiten erweiterten.
Die Investition in ein modernes Bearbeitungszentrum bietet Unternehmen eine Fülle von strategischen Vorteilen, die sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken.
CNC-Maschinen arbeiten mit einer Positioniergenauigkeit im Bereich von wenigen Hundertstelmillimetern. Einmal programmiert, wird jedes Bauteil mit exakt den gleichen Maßen und in der gleichen Qualität gefertigt. Dies eliminiert menschliche Fehler, reduziert die Ausschussquote auf ein Minimum und garantiert die Passgenauigkeit bei der Endmontage. Aufgrund der fundierten Erfahrung aus einer breiten Palette an realisierten Kundenprojekten garantieren wir, dass sämtliche Überprüfungen mit maximaler Sorgfalt im Hinblick auf die Produktqualität und die Einhaltung von CE-Sicherheitsnormen erfolgen.
Durch die Kombination aller Arbeitsschritte in einer Maschine (Prozesskonsolidierung) und die extrem hohen Verfahr- und Bearbeitungsgeschwindigkeiten wird die Durchlaufzeit pro Bauteil dramatisch verkürzt. Arbeitsgänge, die früher Stunden dauerten, werden in Minuten erledigt. Der Pendelbetrieb kann die Auslastung der Maschine zusätzlich maximieren und sorgt für einen kontinuierlichen Produktionsfluss.
Moderne Bearbeitungszentren, insbesondere in 4- oder 5-achsiger Ausführung, können nahezu jede erdenkliche Geometrie bearbeiten. Schräge Bohrungen, komplexe 3D-Konturen oder Hinterschnitte sind prozesssicher realisierbar. Dies eröffnet Konstrukteuren und Architekten völlig neue gestalterische Möglichkeiten und erlaubt die Fertigung von hochfunktionalen und gleichzeitig ästhetisch ansprechenden Bauteilen.
Die Anschaffung eines Bearbeitungszentrums führt, trotz der hohen Anfangsinvestition, mittelfristig zu einer deutlichen Senkung der Produktionskosten. Dies geschieht durch:
Reduzierte Personalkosten: Ein Bediener kann eine oder mehrere hochautomatisierte Maschinen betreuen.
Wegfall von Rüstzeiten: Der Wechsel zwischen verschiedenen Bauteilen erfolgt oft nur durch den Aufruf eines neuen Programms.
Geringerer Platzbedarf: Eine Maschine ersetzt einen ganzen Park von konventionellen Einzelmaschinen.
Minimierte Logistikkosten: Das aufwendige Umtransportieren von halbfertigen Teilen zwischen den Arbeitsplätzen entfällt.
Die Hochgeschwindigkeitszerspanung führt zu exzellenten Oberflächen, die oft keine Nachbearbeitung mehr erfordern. Zudem findet der gesamte Prozess in einem gekapselten, schallgedämmten und sicherheitsüberwachten Arbeitsraum statt. Der Bediener ist vor fliegenden Spänen und Lärm geschützt, und das schwere manuelle Handling der Profile wird auf ein Minimum reduziert.
Die Entscheidung für ein neues Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrum ist eine bedeutende Investition, die einer sorgfältigen wirtschaftlichen Analyse bedarf.
Die Kosten für ein Bearbeitungszentrum können stark variieren und hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab:
Größe und Verfahrwege: Die maximale Bearbeitungslänge ist ein entscheidender Preisfaktor.
Anzahl der Achsen: Ein 3-Achs-Zentrum ist die Einstiegsvariante, 4- und 5-Achs-Maschinen sind entsprechend teurer.
Leistung und Ausstattung: Die Leistung der Spindel, die Größe des Werkzeugmagazins, die Qualität der Antriebs- und Führungskomponenten.
Automatisierungsgrad: Optionen wie automatische Beladesysteme, Roboterschnittstellen oder Messtaster erhöhen die Investition.
Neben der Abschreibung müssen die laufenden Kosten in die Kalkulation einfließen. Dazu gehören Energiekosten (Strom, Druckluft), Kosten für Werkzeuge und Verschleißteile, Wartungs- und Servicekosten sowie die Personalkosten für den qualifizierten Maschinenbediener.
Die Amortisationszeit (ROI) einer solchen Investition ist oft überraschend kurz. Die massiven Einsparungen bei den Fertigungsstunden pro Bauteil, die Reduzierung von Ausschuss und Nacharbeit sowie die Möglichkeit, neue und komplexere Aufträge anzunehmen, führen zu einer schnellen Refinanzierung. Unternehmen, die von einer konventionellen Fertigung umsteigen, können ihre Produktivität oft um mehrere hundert Prozent steigern. Die genaue Amortisationszeit hängt von der Auslastung der Maschine, der Lohnstruktur des Unternehmens und der Wertschöpfung der gefertigten Produkte ab, liegt aber häufig in einem Bereich von zwei bis fünf Jahren.
Die technologische Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran und wird auch die Aluminiumprofil-Bearbeitungszentren der Zukunft weiter verändern.
Die Maschinen werden zu vollwertigen, intelligenten Akteuren in der Smart Factory. Sie kommunizieren in Echtzeit mit übergeordneten ERP- und MES-Systemen, melden selbstständig ihren Status, den Werkzeugverschleiß oder den Wartungsbedarf (Predictive Maintenance). Die Analyse von Maschinendaten wird genutzt, um die Prozesse kontinuierlich zu optimieren und die Gesamtanlageneffektivität (OEE) zu steigern. Die tiefgreifende Praxiserfahrung aus unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Kunden versetzt uns in die Lage, bei allen Inspektionen ein Höchstmaß an qualitativer Sorgfalt und normgerechter CE-Sicherheit zu gewährleisten.
Der Trend geht zur vollautomatisierten Fertigungszelle. Industrieroboter werden nicht nur das Be- und Entladen der Profile übernehmen, sondern auch nachgelagerte Aufgaben wie das Entgraten, die Montage von Anbauteilen oder die Verpackung. Dies ermöglicht eine mannarme Produktion rund um die Uhr.
Künstliche Intelligenz (KI) wird Einzug in die Steuerung der Maschinen halten. KI-Systeme werden in der Lage sein, den Zerspanungsprozess in Echtzeit zu überwachen (z.B. durch Schwingungsanalyse) und die Bearbeitungsparameter dynamisch anzupassen, um die Produktivität zu maximieren und den Werkzeugverschleiß zu minimieren.
Der ökologische Fußabdruck der Produktion wird immer wichtiger. Zukünftige Maschinen werden noch energieeffizienter sein, mit intelligenten Energiemanagementsystemen, die nicht benötigte Aggregate in den Ruhezustand versetzen. Die Optimierung der Zerspanungsprozesse zur Minimierung des Materialabfalls und geschlossene Kreisläufe für Kühlschmierstoffe und Späne werden zum Standard gehören.
Warum werden für die Aluminiumbearbeitung so hohe Spindeldrehzahlen benötigt?
Aluminium hat eine deutlich geringere Dichte und Härte als Stahl. Um das Material effizient zu zerspanen und eine gute Oberfläche zu erzielen, ist eine hohe Schnittgeschwindigkeit erforderlich. Die Schnittgeschwindigkeit ist das Produkt aus Spindeldrehzahl und Werkzeugdurchmesser. Da bei der Profilbearbeitung oft Werkzeuge mit kleinem Durchmesser verwendet werden, muss die Drehzahl extrem hoch sein, um auf die nötige Schnittgeschwindigkeit zu kommen. Eine hohe Drehzahl sorgt zudem dafür, dass die Späne sauber vom Werkstück getrennt und abtransportiert werden, was das Verkleben der Schneiden verhindert.
Worin liegt der Hauptunterschied zwischen einem 3-Achs- und einem 5-Achs-Profilbearbeitungszentrum?
Ein 3-Achs-Zentrum kann das Werkzeug in den drei linearen Achsen (X, Y, Z) bewegen. Es ist ideal für alle Bearbeitungen, die senkrecht von oben auf das Profil erfolgen, wie z.B. Bohren, Nutenfräsen oder das Fräsen von Taschen. Ein 5-Achs-Zentrum verfügt über zwei zusätzliche Rotationsachsen. Dadurch kann die Spindel in nahezu jeden beliebigen Winkel zum Werkstück geschwenkt werden. Dies ist notwendig für die Bearbeitung von schrägen Flächen, komplexen 3D-Konturen oder um ein Profil von fünf Seiten in einer einzigen Aufspannung komplett zu bearbeiten.
Was versteht man unter „Pendelbetrieb“ und welchen Vorteil bietet er?
Der Pendelbetrieb ist eine Betriebsart, bei der der Arbeitsbereich der Maschine in mindestens zwei unabhängige Zonen aufgeteilt wird. Während die Maschine in der einen Zone ein Werkstück bearbeitet, kann der Bediener in der anderen, durch eine Schutzwand getrennten Zone, sicher ein fertiges Teil entnehmen und ein neues Rohteil einlegen. Sobald der Bearbeitungszyklus in der ersten Zone beendet ist, beginnt die Maschine sofort mit der Arbeit in der zweiten Zone. Der entscheidende Vorteil ist die massive Reduzierung der unproduktiven Nebenzeiten, da das Be- und Entladen parallel zur Hauptbearbeitungszeit stattfindet. Dies kann die Produktivität der Maschine um bis zu 100% steigern.
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